So frühlingsfrisch wie das Outfit, in dem die Regisseurin Frau Goerge das Publikum begrüßte, sollte auch der folgende Theaterabend der Schülerinnen des Wahlfachs Schultheater werden, der die Zuschauer auf eine rasante Reise zu verschiedenen Märchenfiguren mitnahm.

Aschenputtel (Pauline Lochner) macht sich nämlich in der Märchen-Satire auf einen abenteuerlichen Weg, denn sie möchte unbedingt wissen, ob ihre Märchengenossinnen tatsächlich glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage leben.  Sie selbst ist nämlich weit davon entfernt, wunschlos glücklich zu sein, umgibt sie doch der Fluch, dass sie sich regelmäßig um Mitternacht ihrer Prinzessinnenkleider entledigen und in Lumpen herumlaufen muss. Ihre Stiefschwester dagegen lebt im Reichtum und Aschenputtel möchte der Sache auf den Grund gehen. Da ihr auch ihr sprechender Spiegel (Romina Ahmadi, Jona Krasniqi und Ceylin Polat) nicht helfen kann, verabschiedet sie sich von ihrem Prinzen (Johanna Scherer) und schon bevor sie von der heimatlichen Bushaltestelle aus ihre Reise antreten kann, begegnet sie dem Wolf (Lara Seebauer), der sie überreden möchte, mit ihm Kaffee trinken zu gehen.

Als Nächstes begegnet Aschenputtel dem traurigen Rest der frühverrenteten sieben Zwerge (Kataleja Rrakulli, Amelie Krieger und Theresa Pflügler), die unter Geldsorgen leiden und ihr Leben im Paradies so gar nicht genießen können, ihr aber schließlich helfen, Dornröschen zu finden. Auch Schneewittchen (Adele Pekau), auf den ersten Blick zufrieden und fröhlich, weil sie den lieben langen Tag ihr Schloss glückselig putzen und aufräumen darf, drückt irgendwo der Schuh.

Während einer Begegnung mit dem auferstandenen Ritter Blaubart (Emma Seemüller), welcher sich wertlos fühlt, weil er keinen echten Bart und Skrupel hat, zu töten, kann Aschenputtel helfen.  Sie erklärt ihm, dass man das elterliche Vorbild ruhig auch mal in Frage stellen soll. Bei all diesen Abenteuern hat Aschenputtel allerdings nicht im Blick, dass wegen der Sommerzeit schon Mitternacht ist, weswegen sie in Lumpen bei Dornröschen auftauchen muss.

Nachdem Aschenputtel durch den Staatsrat (Sabrina Kaitschick) angekündigt wird und König Rocky (Andrea Widhopf) weder an ihrem Zauber und noch dem damit verbundenen Problem, Lumpen tragen zu müssen, interessiert ist, kann sie endlich mit Dornröschen (Anna Pavlinovic) sprechen. Die Königin und Rocky sind nicht wirklich glücklich, Dornröschen tut nur verliebt und würde liebend gerne mit Aschenputtel tauschen, wird aber weiterhin bei ihrem trotteligen Tollpatsch König Rocky bleiben müssen.

Schließlich stellt Aschenputtel fest, dass ihr auch ihre Patentante, Tante Fee (Marina Tomasch), nicht mehr helfen kann, da sie ihre Fähigkeit, zaubern zu können, verloren hat.

Es ist nun einmal so – im Märchen wie im echten Leben:

Oftmals ist das Gras in Nachbars Garten grüner, aber man kann trotzdem feststellen, dass das eigene Leben sehr schätzenswert ist!

Und so lebten sie relativ glücklich bis an ihr Lebensende…

Die grandiose Vorstellung der Theatergruppe sorgte bei allen Zuschauern- jung wie alt- für Begeisterung. Die fleißige SMV sorgte für Popcorngeknister, verkaufte Getränke und wurde bei der Verpflegung von den Abschlussklassen unterstützt. Neben erfahrenen Schauspielerinnen aus den zehnten Klassen, für die dieser Abend die Abschiedsvorstellung bedeutete, komplettieren auch brillante jüngere Schülerinnen das Ensemble. Darüber hinaus waren noch viele weitere engagierte helfende Hände vor, auf und hinter den Kulissen notwendig, damit dieser Abend gelingen konnte. Neben dem Technikteam unter der Leitung von Herrn Goerge und Herrn Reichl sorgten die beiden Goerge- Töchter und Schülerinnen der 10b für einen reibungslosen Ablauf und man darf wohl sehr gespannt sein, was im nächsten Schuljahr auf die Beine gestellt wird!

Tina Feyler