Alltagskompetenzen gewinnen und über den Tellerrand schauen

Wieder mal in der vorletzten Schulwoche vom 15. bis zum 18. Juli 2024 konnten die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen über die Handlungsfelder

· Ernährung

· Gesundheit und Sport

· Selbstbestimmtes Verbraucherverhalten

· Umweltverhalten und Nachhaltigkeit

· Digital handeln

so Einiges erfahren. Die Projekttage „Schule für‘s Leben“ wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus initiiert und finanziell unterstützt, so dass gleich mehrere Experten in die Schule eingeladen werden konnten.

Vortrag zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Die Apothekerin, Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin Frau Koller berichtete über Nahrungsmittelunverträglichkeiten und die Unterscheidung zu Allergien. Beispielsweise spricht man von Lactoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit), wenn der Körper mit größeren Mengen Lactose Probleme hat, da er das Enzym Lactase zum Abbau nicht ausreichend herstellen kann. Wer auf Kuhmilch nicht verzichten will kann Tabletten mit dem Enzym Lactase einnehmen. Ansonsten können pflanzliche Alternativen (z.B. Hafermilch, Sojamilch) gewählt werden und besondere Käsesorten. Frau Koller warf auch einen kritischen Blick auf Lifestyle-Drogen als Doping für den Alltag.

Sporteinheit Doping und Fitness

Rund um Doping und Sport ging es in der Turnhalle bei der Sportlehrerin Frau Schmid. Die Fußball-EM, die Tour de France und auch die anstehende Olympiade in Paris lassen Leistungssportler über ihre Grenzen wachsen und so mancher fragt sich, ob da evtl. auch Chemie im Spiel ist. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren Interessantes über die Tests zum Doping. Im Anschluss an die Theorie war auch noch eine Sporteinheit geboten.

Energiesparendes Kochen

Manche Schülerinnen und Schüler bekamen von Frau Schlesinger erstmals eine Einführung in die Schulküche, um dort einen zum Sommer passenden Pausensnack zuzubereiten. Wer mochte konnte sich den selbst hergestellten Obstspieß mit etwas Schokolade verfeinern. Als günstiger und erfrischender Drink wurde in kühles Leitungswasser frische Pfefferminze von der Kräuterspirale und einige Zitronenscheiben gegeben.

Wie die meisten schon während des Schuljahres im Fach Ernährung und Gesundheit und im Biologieunterricht erfahren haben macht’s die bunte Mischung unserer Ernährung: ausreichend Nährstoffe, genügend Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe.

Ein Bauernhof zieht um

Noch 2024 ist es soweit, dass der alte Bauernhof Pflügler die Hausnummer wechselt. Bei dem über das Bayerische Fernsehen inzwischen berühmten neuen Mega-Bau vor den Toren Neufahrns waren die Schülerinnen und Schüler mitten drin beim Entstehen eines riesigen modernen Bauernhofes. Frau Pflügler berichtete von ihrem Familienbetrieb und den kaufmännischen Überlegungen des direkten Verkaufs der Feldfrüchte im Hofladen. Denn neben dem Gemüse-, Zwiebel-, Kartoffel-, Braugerste- und Sojaacker werden auch in den zwei Treibhäusern neben Paprika und Tomaten sogar Melonen und Ingwer angebaut. Auch ein Hummelstock ist dort aufgestellt worden. Als Nutztiere werden Hennen und Hähne in einem massiv gebauten Hühnerstall samt Wintergarten und Auslauf gehalten. Auf die Vorteile der Aufzucht und der Direktvermarktung von Eiern und Hähnchenfleisch auf dem Hof ging Frau Pflügler ein sowie auf das Thema Tierwohl. Sie brachte auch einen ihrer Hähne heraus, der als Küken überleben durfte und keinen strapaziösen Transport hinter sich hat. Beeindruckend war auch das fast fertiggestellte

Wirtschaftshaus, in das in Kürze die Schlachterei, Großküche, Brauerei und Bewirtungs- sowie Seminarräume einziehen sollen.

Leben im und vom Müll – Plastikmüll

Wertschätze im Handy

In den Workshops zu den Themen Müll und Plastik „Trash to cash“ und Smartphone „Gold sind sie uns wert“ unter Mitwirkung von Referentinnen von missio und Lehrkräften wurden die Schülerinnen und Schüler über Länder des globalen Südens informiert. Erstaunlich empathisch versuchten sich die Zuhörer in das Leben von Jugendlichen in den Müllkippen von Manila zu versetzen. Wenige haben sich bisher ernsthaft Gedanken über den selbstproduzierten Müll gemacht. Thema bei den Smartphones waren die Herkunft der Materialien auf der ganzen Welt und die Wertschöpfungskette. Reparatur und Recycling werden mehr und mehr Bedeutung beigemessen.

Vorab reflektierten die Schülerinnen und Schüler mit Frau Bauer ihren Medienkonsum, generelle Kommunikation und sogar das Thema Cybergrooming wurde teils auch angesprochen.

Wie kam es zu den Müllbergen? Damit beschäftigte sich die Vorbereitung durch Frau Hohmann bzw. Frau Littel. Was Müllberge weltweit, selbst in den Meeren wachsen lässt, ist unser Plastikmüll, der meist nicht abbaubar ist. Auch „fast fashion“ hat einen massiven Anteil. Um die bekanntesten Kunststoffe wie Polyethylen (PE), Polystyrol (PS), Polypropylen (PP) wiederverwerten zu können müssten sie aufwändig getrennt werden und am besten sortenrein sein. Daher ist es besser Plastik wenn möglich zu vermeiden und Alternativen zu nutzen.

Andrea Littel